Kooperative Gesamtschule Kirchberg: Ausonius-Gymnasium und Ausonius-Realschule plus


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Fachschaft Latein

Stand: September 2022

Wozu heute noch Latein?

Spricht doch schließlich keiner mehr! So denken jedenfalls einige. Tatsächlich stimmt das gar nicht: Es gibt z. B. die Wikipedia auch auf Latein, auch Harry Potter ist ins Lateinische übersetzt und in mehreren Ländern werden heute noch lateinische Radionachrichten („nuntii Latini“) gesendet.

Viele gute Gründe sprechen dafür, Latein in der Schule zu lernen. Dies sind die wichtigsten:

1. Latein fördert Sprachbeherrschung und Leseverständnis
Das Fach Latein vermittelt ein vertieftes Sprach- und Grammatikverständnis. Grammatische Begriffe, sprachliche Strukturen, Stilmittel – für alles das wird im Lateinunterricht der Blick geschärft. Außerdem übersetzen wir lateinische Texte nicht irgendwie, sondern in möglichst gutes Deutsch. So wird auch die Beherrschung der Muttersprache trainiert. Das gilt nicht nur fürs Ausdrucksvermögen, sondern auch fürs Lesen: Weil man gerade im Lateinunterricht exaktes Hinschauen und Analysieren lernt, gewinnen Lateinschüler ein besseres Leseverständnis auch von deutschen Texten.

2. Latein als intellektuelles Training
Das „Knobeln und Kombinieren“ zum Finden der richtigen Übersetzung macht vielen SchülerInnen im Fach Latein durchaus Spaß. Die Dabei angewandten Fertigkeiten – Ausdauer, Konzentration, vernetztes Denken – kann man heute auf vielen Gebieten brauchen. Auch in Einstellungstests werden sie gerne geprüft.

3. Latein - Muttersprache Europas
Wer Latein kann, kann auch viele Fremdwörter im Deutschen und Englischen besser ableiten und verstehen. Überhaupt kommen rund 60% des englischen Wortschatzes unmittelbar oder mittelbar aus dem Lateinischen. Auch viele romanische Sprachen (z. B. Französisch, Spanisch, Italienisch) lernt man mit Lateinkenntnissen leichter und bekommt einen Einblick in ihre Entwicklung.

4. Latein zeigt die faszinierende Welt der Antike
Jede Lektion unseres Lateinbuches hat einen eigenen Themenschwerpunkt, z. B. aus dem römischen Alltagsleben oder der antiken Mythologie und Geschichte. Gladiatorenkämpfe, die olympischen Götter, der Trojanische Krieg, die Gründung Roms, die römische Esskultur, Julius Caesar, die Römer in Deutschland – das sind nur ein paar Lektionsthemen aus unserem Lateinbuch.

So wird das Erbe der Antike, das Europa bis heute prägt, gerade im Fach Latein intensiv vermittelt. Tatsächlich sind die Römer in kaum einem Bundesland so präsent wie in Rheinland-Pfalz: Hier begann der Limes, der sich bis nach Bayern zieht; die Römer brachten den Weinbau in unsere Region; das 16 vor Christus von den Römern gegründete Trier ist die älteste Stadt Deutschlands und Kirchberg (lateinisch Dumnissus) wird erstmals 368 nach Christus bei dem römischen Dichter Ausonius erwähnt – diesem Umstand verdankt unsere KGS ihren Namen.

 

Das Latinum

Zu guter Letzt noch ein praktischer Vorteil: Der Lateinunterricht führt zum Latinum! Das Latinum erwirbt, wer von der 6. bis zur 10. bzw. von der 9. bis zur 13. Klasse den Lateinunterricht besucht und – ohne besondere Abschlussprüfung – wenigstens mit einer glatten Vier abschließt. Das Latinum ist Voraussetzung für viele Studiengänge besonders im geistes- und sprachwissenschaftlichen Bereich. Für Medizin und Jura ist Latein heute nicht mehr vorgeschrieben, aber sehr hilfreich.