Kooperative Gesamtschule Kirchberg: Ausonius-Gymnasium und Ausonius-Realschule plus


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28.04.2014

Europa zu Gast an der KGS Kirchberg

Mitte März hieß es „Bienvenue à Kirchberg“, als die COMENIUS-Gruppe der KGS Kirchberg ihre Projektpartner aus ganz Europa an der Gesamtschule empfing. Im Rahmen des Projektthemas “Rien ne se perd, tout se transforme. Pour un recyclage citoyen !“ (Nichts geht verloren, alles wird verwandelt. Alle machen beim Recycling mit !)  suchen die  beteiligten Schulen nach Möglichkeiten, das immer noch wachsende Müllaufkommen durch sinnvolle Weiterverwertung zu reduzieren. Gemeinsam mit dem Projekt-Team der KGS Kirchberg unter Leitung des Französischlehrers Karl R. Becker entwickelten die Delegationen aus Belgien, Frankreich (Guadeloupe), Litauen, Polen und Spanien Ideen, um Schüler schon frühzeitig auf die Problematik  aufmerksam zu machen und neue Wege zu gehen. Seit 2012 treffen sich die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer jeweils einmal an einer der Schulen und untersuchen die Situation vor Ort. In der Verbandsgemeinde Kirchberg konnte so u.a. das Blockheizkraftwerk und die Kreiskläranlage in Sohrschied in Augenschein genommen werden, da diese Einrichtungen sehr fortschrittlich und vorbildlich für alle europäischen Länder sind. 

Umweltverträgliches Handeln fängt aber auch beim Einzelnen und im Kleinen schon an - Tetra-Milch-Packungen wurden von Kirchberger Schülerinnen und Schülern zu wunderschönen Einkauftaschen und Geldbörsen "verwandelt", die Mülltrennung wird in den Klassenzimmern sorgsam beachtet und soll auch zukünftig auf dem Schulhof in Form von neuen Abfalltrennsystemen praktiziert werden. Nachhaltigkeit kann auch beim sparsamen Umgang mit Energie (unnötigen Stromverbrauch abstellen, Nutzung des Fahrrads statt des Mopeds) oder beim überlegten Einkaufen (nur so viel, damit nichts weggeworfen wird) schon heute angegangen werden. Ziel des Projekts ist insbesondere, umweltverträgliches Handeln schon frühzeitig in den Köpfen, den Herzen und beim täglichen Handhaben zu verankern. Dadurch soll z.B. auch dem riesigen Aufkommen an Verpackungsmüll entgegengesteuert werden. Fragebögen, die die Schüler im Unterricht erarbeitet und in den Familien ausgefüllt haben, gaben Aufschluss über die Gewohnheiten und gleichzeitig Anlass zum Nachdenken bei  jedem Einzelnen.

Zehn "goldene" Regeln wurden auf diese Weise aufgestellt und als Plakate in den Klassenzimmern für jeden sichtbar gemacht. Die Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler der europäischen Schulen konnten einen lebendigen Eindruck von der Comenius-Projekt-Arbeit, aber auch von dem Unterricht der Realschule Plus und dem Gymnasium gewinnen. Freundschaften wurden schon bei den ersten Treffen geknüpft, sie konnten jetzt vor Ort gepflegt werden - dazu boten auch die Ausflüge und Exkursionen einen idealen Rahmen.

Auf dem Programm standen neben der Führung durch die Stadt Kirchberg unter Leitung des Stadtbürgermeisters Udo Kunz und einem Empfang im Rathaus mit Bürgermeister Harald Rosenbaum eine Fahrt nach Tier und eine weitere nach Straßburg. Sowohl für die Gäste als auch für die Gastgeber waren die Führung durch die älteste Stadt Deutschlands und der Besuch des Europaparlaments Höhepunkte der gemeinsamen Unternehmungen.

Der Empfang beim Europaabgeordneten  Norbert Neuser (MdEP) brachte zwei europäische Ebenen zusammen: Da COMENIUS ein von der EU gefördertes Austauschprogramm für Schulen ist, besuchte man sozusagen den Ort der COMENIUS-Gründungsidee; zum anderen trafen zu ihrer großen Überraschung die KGS-Projektpartner in Straßburg Abgeordnete ihrer jeweiligen Heimatländer, die sie auch herzlich begrüßten.

In die letzte Runde geht nun nach den vielen Arbeitstreffen und Arbeitsgemeinschaften der Austausch in Belgien. Bis Mitte Mai sind dazu aber noch einige Aufträge zu erledigen - nicht nur der Internetauftritt ist weiterhin zu pflegen, eine historische Perspektive soll Aufschluss geben über den Umgang früherer Generationen mit Abfällen. Dazu werden in den Schulen Großeltern und Urgroßeltern befragt - Zeitzeugen, die womöglich den Begriff "Müllberge" überhaupt nicht kannten, denn die heutige Wegwerfmentalität war und ist ihnen fremd.

Außerdem wird zur Abschlussveranstaltung jede Delegation eine nach eigenen Vorstellungen gefertigte Skulptur - natürlich aus Materialien, die wiederverwertet wurden - mitbringen und ausstellen, sozusagen als symbolische Quintessenz von zwei Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema "Müllvermeidung".

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge freuen sich alle Beteiligten nun auf das zwar letzte Projekttreffen im wallonischen Teil Belgiens, doch die geknüpften Kontakte sollen - dessen sind sich alle einig -  weiterbestehen.