Wie in Europa große Politik gemacht wird, konnten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8g jetzt hautnah miterleben. Zusammen mit den Klassenleitern Frau Wendling und Herrn Seibel unternahm die Lerngruppe auf Einladung des Europaabgeordneten Norbert Neuser eine Exkursion ins Europäische Parlament nach Straßburg. Organisiert wurde die Veranstaltung durch die Sozialpädagogen Frau Braun und Herrn Schmahl vom Internationalen Bund, die die Klasse im Rahmen des Projekts „Vertiefte Berufsorientierung“ begleiten.
Nach drei Stunden Busfahrt kamen die Schülerinnen und Schüler pünktlich zur Mittagszeit in Straßburg an, wo sie das Großstadtflair in der 300.000-Einwohner-Metropole mit echten französischen Spezialitäten zum Mittagessen genießen konnten. Gut gestärkt ging es anschließend zum Parlamentsgebäude, wo die Gruppe von einem Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung abgeholt wurde und Interessantes über die imposante Architektur des Gebäudes erfuhr. Nachdem die Achtklässler die Sicherheitskontrolle durchlaufen hatten, wurden sie über die Kommunikation im Europäischen Parlament informiert. Mit 24 offiziellen Amtssprachen sei die Verständigung der einzelnen Parlamentarier untereinander mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden, erklärte der Mitarbeiter. Oftmals sei es nicht möglich, direkt von einer Sprache in eine andere zu übersetzen. „Wir haben zum Beispiel keine Dolmetscher, die aus dem Finnischen ins Maltesische übersetzen können“, so der Gruppenbegleiter. Deshalb bediene man sich so genannter Relaissprachen, nämlich Deutsch, Englisch und Französisch. „Eine Rede wird also beispielsweise aus dem Finnischen erst ins Englische übersetzt und danach von einem anderen Dolmetscher ins Maltesische“, erfahren die Achtklässler. Dies wirke sich natürlich auf die Dauer der Übersetzung aus.
Nach diesen Einblicken in die Organisation des Übersetzungsdienstes trafen die Schülerinnen und Schüler auf Norbert Neuser. In einem einstündigen Gespräch diskutierten sie aktuelle politische Entwicklungen, stellten Fragen und konnten bei einem Quiz, das der Politiker zum Ende der Gesprächsrunde initiierte, das Grundgesetz als Miniaturbuch gewinnen. Dann war der große Moment gekommen: Die Schülerinnen und Schüler durften auf die Besuchertribüne des Plenarsaals, der alleine durch seine gewaltige Größe beeindruckte. Inhaltlich ging es in der Parlamentsdebatte um Asylfragen. Auch wenn die Schülerinnen und Schüler nicht jeder Rede inhaltlich folgen konnten, so hatten sie doch die Möglichkeit, sich mit ihrem Kopfhörer in die unterschiedlichsten Sprachen einzuhören.
Nach einem langen und anstrengenden Tag trat die Klasse 8g am späten Nachmittag die Heimreise an. Die vielen mitgenommenen Brioche-Gebäckstücke konnten die Schülerinnen und Schüler zuhause sicher noch einige Tage genießen und sich dabei zufrieden an eine interessante und spannende Exkursion nach Straßburg zurückerinnern.