Kooperative Gesamtschule Kirchberg: Ausonius-Gymnasium und Ausonius-Realschule plus


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21.11.2022

Jugend goes Politik – MdLs zu Besuch an der KGS Kirchberg

Ist die Schule der Zukunft eine rein digitale Schule? Können Waffen Frieden schaffen? Bedeutet die aktuelle Energiekrise das Ende der Energiewende? Diesen und vielen weiteren Schülerfragen stellten sich die Landtagsabgeordneten Jutta Blatzheim-Rögler (Bündnis ´90/ die Grünen), Karina Wächter (CDU) und Ralf Schönborn (AfD) in der vergangenen Schulwoche im Rahmen des diesjährigen Schulbesuchstags des Mainzer Landtags. Anlässlich des historischen Datums des 09. Novembers besuchen die Mitglieder des rheinland-pfälzischen Landesparlaments jedes Jahr Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schule, um mit ihnen in den politischen Diskurs zu treten. So begrüßten auch in diesem Jahr ca. 140 Schülerinnen und Schüler die MdLs in der Aula der KGS Kirchberg unter dem Motto „Jugend goes Politik“. Nach einer kurzen Einstiegsrunde zur Bedeutung des Schicksalstags 9. November leitete das erste  Moderatorenteam aus Sophie Oberst und Bela Menzel (Leistungskurs Sozialkunde 12, Leitung: Herr Friedrich) professionell in den ersten Themenblock „Digitalisierung im Bildungswesen“ über. Hier wurde deutlich, dass im Hinblick auf die Notwendigkeit und Wichtigkeit der fortschreitenden Digitalisierung eine politische Einigkeit besteht. Die folgende Themenrunde zum Ukraine-Krieg wurde geschickt vom zweiten Moderatorenteam aus Lucy Trojan und Julia Schitz (Leistungskurs Sozialkunde 11; Leitung: Herr Rapp) mit einer „dafür-dagegen“- Fragerunde eröffnet, was den anwesenden Schülern sehr gut verdeutlichte, dass politische Fragestellungen und Sachverhalte meist hochkomplex sind. Der anschließende Austausch vertiefte Inhaltspunkte wie die Lieferung schwerer Kriegswaffen an die Ukraine, die Auswirkungen des Kriegs auf das zwischenmenschliche Miteinander in der Bürgerschaft und die Gefahr einer gesellschaftlichen Spaltung sowie der Einsatz des 100 Milliarden-Sondervermögens für die Bundeswehr, welches von den Anwesenden als zeitentsprechende Notwendigkeit zum Erhalt der Wehrhaftigkeit des deutschen Staates eingeordnet wurde. Ein offenkundiger Dissens unter den anwesenden Politikern bestand in der Erörterung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands in Zeiten der Inflation. Die kausale Einordnung der Russland-Sanktionen sowie die Beurteilung des Handlings der aktuellen staatlichen Energiepolitik gingen hier deutlich auseinander. Letzteres führte dann auch zum Themenbereich der Umweltpolitik über. Die Aktionen der Umweltaktivisten der „letzten Generation“ wurden von allen Gästen gemeinschaftlich abgelehnt und es herrschte Einigkeit darüber, dass rechtswidrige Handlungen der Gruppierung im Rahmen des Gesetzes geahndet werden müssen und diese für die umweltpolitische Diskussion sogar schädlich wären. Eine realpolitische  Bewertung aller drei Abgeordneten erfolgte zum Schluss auf die Frage nach der Bedeutung und Sinnhaftigkeit des 49-Euro-Tickets für den ländlichen Raum, selbst entgegen der ein oder anderen Parteilinie. Die Lebenswirklichkeiten aller drei Politiker im Hunsrück und an der Mosel ließen keinen anderen Schluss zu, als die Forderung nach einer flexibleren und bedarfsgerechteren Umstrukturierung des ÖPNV im ländlichen Raum zu stellen: Das 49-Euro-Ticket sei keine Lösung hierfür; man dürfe die Verkehrsinfrastruktur auf dem Land nicht mit dem urbanen Raum vergleichen. Die Reaktivierung der Hunsrückbahn sowie die Einrichtung kleiner Shuttle-Busse oder Ruftaxen wären mögliche Lösungen. Nach der moderierten Podiumsdiskussion erhielten einzelne Schüler noch die Möglichkeit in einer offenen Runde ihre individuellen Fragen zu stellen. Die Schülerschaft bedankte sich abschließend mit kleinen Präsenten bei allen drei Mitgliedern des Mainzer Landtags für ihr Kommen und ihre Offenheit in allen Diskussionspunkten.