Im Rahmen des Präventionskonzepts der KGS gastierte die Theatergruppe „theaterspiel“ am Montag, den 13.03.2023, an der KGS-Kirchberg. Aufgeführt wurde das Stück „Philothes – Spiel um Freundschaft“. Dass es sich bei Philothes um die Göttin der Freundschaft handelt, klärte ein Schüler zu Beginn der Veranstaltung auf. In zwei Aufführungen sahen sich alle 8. Klassen, die MSS 11 und 12 sowie diverse interessierte Lehrpersonen das Stück an. Thematisiert wurden hier die immer häufiger auftretende Medienspielsucht, verborgene Ängste und der Wert von Freundschaft. Vier Protagonisten ließen die Zuschauer in ihre Welt eintauchen: Nuri und Emmy sind ein eingespieltes Team. Schon lange sind sie beste Freunde und Tischtennispartner und wollen im Tischtennis auch die Schulmeisterschaft gewinnen. Seit einiger Zeit treffen sie sich zudem häufig online: Sie haben das Game PHILOTES entdeckt. Als Nuri eifrig für das nächste Tischtennisturnier trainiert, taucht Emmy mehr und mehr in die Cyberwelt von PHILOTES ein, findet neue Online-Spielpartner und vernachlässigt alles andere. Sogar die neue Mitschülerin Lara, die nach Anschluss und Freundschaft sucht und sich für sie zu interessieren scheint, lässt sie links liegen. Als Nuri dringend die moralische Unterstützung seiner Freundin Emmy benötigt, spitzt sich die Lage zu. Hält die Freundschaft den Herausforderungen von realem und digitalem Leben stand? Auch Emmys Mutter, welche als alleinerziehende Mutter das immer stärkere Abdriften ihrer Tochter in die Cyberwelt, ihren Verlust des Realitätsbezuges und die damit verbundenen immer schwächer werdenden schulischen Leistungen mitbekommt, ist gegen Ende des Stücks einfach nur verzweifelt. 

Spannend und real zeigte das Stück Chancen und Konflikte rund um das große Thema Medien auf. Eine Besonderheit des Stücks bestand zudem darin, dass an besonders heiklen Stellen das Publikum mit einbezogen wurde. Schüler:Innen wurden von den Protagonisten gezielt gefragt, wie es nun weitergehen könnte. Demnach zeigte sich über das gesamte Stück hinweg ein hoher Spannungsbogen, was dem Stück am Ende ein durchweg positives Feedback von Zuschauerseite einbrachte. Nach der Aufführung wurde die gespielte Geschichte in einem Gespräch, moderiert durch die vier Schauspieler:Innen, nachbereitet. Hier lernte das Publikum beispielsweise das „süchtig sein“ nicht zeitlich messbar ist, sondern „süchtig sein“ vielmehr daran festgemacht wird, dass die süchtige Person fünf Bereiche vernachlässigt und damit ihr Leben deswegen aus der gewohnten Bahn gerät: Familie, Freunde, Hobby, Arbeit/Schule und die eigene Person. Das Wissen um die Charakteristik einer Sucht regte bei den Zuschauern sicherlich die Selbstreflexion über das eigene Verhalten an, denn Ursachen für eine Sucht (Alkoholsucht, Handysucht, Esssucht, Sportsucht…) können vielfältig sein. Sicherlich gefesselt von Emmys Abdriften in die hier gezeigte Computerspielsucht nahmen alle Zuschauer den Appell des vernünftigen Umgangs mit Computerspielen bzw. Medien, wie auch anderer Genussmittel oder Substanzen mit nach Hause.

Text:

Annett Henrichs und Vera Ulrich

(Präventions-Team der KGS-Kirchberg)